Nach ein paar Tagen Pause bin ich nun mal wieder am Start, es gab auch nicht so herrlich viel zu berichten. Der größte Klotz am Bein ist weiterhin das Wetter. Bei Minusgraden und Waschküchen-Wetter draußen mit einer Spraydose zu hantieren macht ja auch wirklich keinen Sinn. Seit dem schönen letzten Samstag gab es keine weitere Gelegenheit, zu der man mal wieder hätte loslegen können. Außerdem war ich von Mittwoch bis gestern zu allem Überfluss noch krank. Die Gedanken kreisten aber weiterhin um das Thema Aufkleber.
Tamiya bietet den Schnitzer-Aufklebesatz ja leider nicht auf Trägerfolie an. Für diejenigen, die mit dem Begriff nicht so viel anfangen können: wenn man einen Aufkleber auf Trägerfolie bringt, sind zum Beispiel bei einem Schriftzug wie "Warsteiner"oder "Wintershall" nur die einzelnen Buchstaben als Aufkleber ausgeführt, die sich beim Aufkleben von der Trägerfolie ablösen. Tamiya hat hingegen mehrere große Bögen transparenter Aufkleberfolie, die dann mit den Buchstaben und Logos bedruckt werden. Wenn man also z. B. o. g. Beispielschriftzüge aufkleben will, muss man den gesamten Bereich z. B. als Rechtecke ausschneiden und aufkleben. Gerade bei großflächigen Aufklebern überklebt man damit auch große Flächen der Karosserie und es ergibt sich so etwas wie ein "Flickenteppich", da jeder Aufkleber ja eine gewisse Dicke hat und auf der Karosseriekontur aufbaut. Ein weiterer grundsätzlicher Nachteil von außen angebrachten Aufklebern ist die Beschädigungsgefahr. Einmal ne Rolle hingelegt und schon ist was weggeschrammt.
Ich habe mir daher mal überlegt, wie man es hinbekommen könnte, die Aufkleber innen anzubringen. Was ist dabei zu beachten? Auf Trägerfolie bringen und einen Aufkleberdrucker machen zu lassen war einer der ersten Einfälle. Jedoch zeigte sich schnell, dass so eine Speziallösung nicht zu bezahlen ist. Und plötzlich kam mir die Idee wieder in den Sinn, meine Streifenschablone von Overheadfolie noch mal aufzugreifen. Transparente Folie von innen vor dem Lackieren aufkleben. Transparente laserbedruckbare Folien gibt es, z. B. von Sattleford. Was muss noch erfüllt sein? Aufkleber einscannen und ausdrucken habe ich schon gemacht, die Schwierigkeit ist jetzt hier noch zusätzlich: Alle Aufkleber müssen spiegelverkehrt vorliegen und außerdem muss die beim Scannen grün erscheinende Trägerfolie ausgeschnitten werden. Ein weiteres Restrisiko besteht, dass der Aufkleber später durch die Klebeschicht, die ja zwischen der Außenhaut der Karosserie und dem Aufkleber liegt, nicht so scharf und konturiert wirkt. Das muss ich ausprobieren. Ich denke, mit guten Folien kann man dem begegnen. "Medienresistenz" ist kein Problem, da ja innen weiß überlackiert wird. Die Klebefolie muss halt nur dem Tamiya Lexan-Lack standhalten.
Wie bin ich nun zu meinen gespiegelten Aufklebern gekommen? Die Wahl fiel relativ schnell auf das Grafikprogramm "The GIMP", Version 2.8. Als iMac-Nutzer bot sich das einfach an. Die Bedienung von GIMP ist echt ne Herausforderung. Es fällt mir aber kein mächtigeres Tool ein, welches als kostenloses Programm einen so großen Hebel bewegen kann. Photoshop könnte das natürlich auch, kostet hingegen ein Vermögen. Mit ein wenig Hilfe eines Kumpels und unzähligen Anläufen habe ich mit dem Werkzeug "Farbe auswählen" meine gescannten Grafiken zwischen 4 und 6MB von der grünen Trägerfolie trennen können. Mit einem relativ großen Schwellwert von 85 ließen sich die Grafiken sauber von der Trägerfolie separieren, das Spiegeln geht tatsächlich sehr einfach mit einem Befehl. Ausgangssituation und gespiegelt sowie getrennte Grafik seht ihr anbei. Hat ganz gut geklappt, jetzt muss nur das Druckergebnis ordentlich sein und die Folien müssen gute Qualität haben. Das Exportieren aus GIMP war auch ein Abenteuer. Nachdem ich den Dreh raushatte, wollte ich an meinen Windows-Rechner mit Laserdrucker ausdrucken aber Windows war zu dämlich, die Dateien rauszubringen. Nur PNG wurde akzeptiert. Ohnehin habe ich nur einen Probedruck gemacht, da mir die transparenten Folien noch fehlen. Mal sehen, wie das Druckergebnis ausfällt. Ich hoffe sehr, dass man mit guten Folien an das Ergebnis von außen angebrachten Aufklebern herankommt - mit den genannten Vorteilen.
Gruß Olli
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